Vereinsgeschichte

Schützenverein Hassel von 1908 e.V.

Die deutsche Schützengeschichte hat uralte Tradition. Einst als Vereinigung gegen Willkür und angemaßte Rechte des Raubrittertums entstanden, ist sie heute ein Sammelpunkt von Menschen, die neben dem Schießsport das Brauchtum, die Kameradschaft, den Teamgeist und die Geselligkeit pflegen.

In unserer über 1000-jährigen Dorfgeschichte hat auch der Schützenver­ein Hassel einen festen Platz eingenommen. Es war sicher keine einfache Zeit, als sich am 25. April 1908 28 Männer zur Gründungsversammlung des Schützenvereins Hassel zusammenfanden. In der heutigen Zeit, wo sich eine breite Schicht der älteren Mitbürger noch im hohen Alter guter Gesundheit erfreut, läßt uns Paragraph 20 der „Statuten des Schützenvereins Hassel von 1908“ schmunzeln: „Schützen, welche das 50. Lebensjahr überschritten haben, sind zwar berechtigt, aber nicht verpflichtet, sich an den Ubun gen und Märschen des Vereins zu beteiligen.“

Am 28. und 29. Juni 1908 wurde bereits das 1. Stiftungsfest in Hassel gefeiert, wie die Anzeige und der Bericht in der Zeitung belegen.

Die Zeitung berichtete: „Gestern fand in unserem Dorfe das erste Schützenfest des hier neugegründeten Schützenvereins, dem bereits 50 Mitglieder beigetreten sind, bei Gastwirt Meyer statt. Nach einem Umzuge durch den Ort, bei dem die Riethauser Kapelle die Marschmusik machte, begann das Königsschießen. Nach hartem Kampf den er zum Schluß mit seinem Bruder auszufechten hatte, weil beide wiederholt Einstand schossen, errang Herr D. Lühring (Bösche) die Königswürde. An dem hierauf folgenden Ball war die Beteiligung eine starke. Der Festwirt Herr Meyer tat sein Bestes, um allen Wünschen seiner Gäste gerecht zu werden. Heute findet eine geschlossene Feier, bestehend in Preisschießen und Ball, statt."

Aufnahme vor dem Gasthaus "Zur guten Quelle" Gastwirt Heinrich Meyer.

1911 wurde die erste Fahne angeschafft und die Fahnenweihe unter Beteiligung vieler auswärtiger Vereine gefeiert. Der Verein entwickelte sich gut weiter, aber der erste Weltkrieg führte zu einer Zwangspause.

 1.Schützenummarsch nach dem 1.Weltkrieg- 1920

Mit Beginn des zweiten Weltkrieges war dann auch das vorerst letzte Schützenfest im Jahr 1939. 1945 nach Ende des Krieges und in den fol­2enden schweren Nachkriegsjahren schien das Ende des Vereins gekom­men zu sein. Der Schießstand auf dem „Bultbergi, auch „Swien-Brink“ genannt, musste vernichtet werden, da der Schießsport durch die Siegermächte verboten wurde. Alle Waffen mussten abgeliefert werden. Nur mit Mühe und Not konnte die Schützenfahne gerettet werden. Die Königskette fand man bei einem Schafbock, dem die englischen Besatzungssoldaten die Kette um den Hals gehängt hatten. Was damals ärgerlich war, ist heute nur noch als heitere Episode der Vereins­geschichte zu betrachten. 

1948 fanden sich die alten Schützenbrüder wieder zusammen und beschlossen, ihre Tradition fortzusetzen. Dank großer Unterstützung der Wirtin Elsa Straßburg konnte in der Mitte des Ortes (später Heinz und Helga Eggers) ein neuer Schießstand errichtet werden. Beim jährlichen Anschießen am 1. Mai wird mit dem „Elsa-Straßburg-Orden“ daran erin­nert. 1951 feierte man das erste Schützenfest nach dem Krieg.

Zum 50-jährigen Jubiläum 1958 wurde der neue Schießstand beim Gasthof „Deutsches Haus“ (Ortsmitte) auf 6 KK-Stände erweitert und mit automatischen Anlagen ausgestattet.

Auf dem alten Schießstand (Deutsches Haus)
Heinrich Ohlmeyer, Helmut Dohrmann, Hermann Struß

Dietrich Ohlmeyer hat die ersten 50 Jahre des Vereins in einer wertvollen, einmaligen Chronik in Schrift und Bild dokumentiert, wofür ihm der Verein auch nach über 40 Jahren in Dankbarkeit verbunden ist.

Jubiläums-Schützenkönig Dietrich Ohlmeyer beim abschreiten der Front.

 Zur Erinnerung noch einige Königsbilder:

1929-Schützenverein Hassel mit dem König Dietrich Hogrefe

1960-König Heinrich Wördemann mit Königin "Mimi" Vorjahreskönig Heinz Dreyer mit Frau Gertrud und Vizepräsident Heinrich Ohlmeyer.

1962-König Helmut Lange mit Königin Linchen sowie den Adjudanten Willi Meyer (rechts) und Willi Blohme(links)

Nachdem der Verein 1958 bereits 90 Mitglieder zählte, zeichnete sich auch in den 70-er und 80-er Jahren ein stetiger Aufwärtstrend ab. 1976 wurde die neue Fahne angeschafft und mit einer großen Fahnenweihe feierlich eingeführt. Die Fahne von 1911 hat noch ihren Ehrenplatz im Schießstand.

Einweihung der neuen Schützenfahne am 30.5.1976.Fahnenträger (von 1959 - 1991) Werner Wähler (links),rechts Fahnenbegleiter Günter Behnke und Pastor Georg Sichler.

30.5.1976- der erste Ummarsch mit der neuen  Fahne.

 

Schützenummarsch mit der Blaskapelle Heinrich Heuer.

Der Schützenverein 1978

Getreu dem Motto: „Was für den Rheinländer der Karneval, für den Bayern das Oktoberfest, ist für den Niedersachsen das Schützenfest“, werden auch in Hassel die Schützenfeste gefeiert. Wenn am Himmelfahrtsmorgen zum Beginn des 4-tägigen Schützenfestes der Hauptmann „Schützenverein antreten“ ruft, herrscht meistens gutes Wetter und immer gute Laune. Es schließt sich an der Schützen-Ummarsch durchs geschmückte Dorf mit Spielmannszug und Blasmusik. Dann erfolgt die Einladung „Seiner Majestät“, dem Schützenkönig, zum Königsfrühstück bei Stimmungsmusik und gut gekühltem Bier. Schnell erreicht die Stimmung den Höhepunkt, und es bleiben viele schöne Erinnerungen an gemeinsame Stunden des Schützenfestes zurück. Nach dem Rückmarsch zum Festzelt und dem Schießstand beginnt das Ausschießen des neuen Königs und Kaisers. Ausmarsch, Königsfrühstück, Königsschießen, Proklamation der neuen Majestäten, Annageln der Königsscheiben an den Königshäusern, der Königsball und am Sonntag ein Gottesdienst auf dem Festzeit, mit anschließendem Familienfest, gehören zum Ablauf der Schützenfeste.

1961 - Befestigen der Königsscheibe an dem Königshaus Dreyer.

1981-Das Königspaar Winfried und Ursula Langels, der Präsident Heinz Dreyer und die Adjutanten Bode de Buhrund Dieter Wacker schreiten die Front ab.

1981- Die neuen Majestäten: König Helmut Siemer, Jugendkönig Klaus Böttcher, Kinderkönig Frank Klausing

Präsident Rüdiger Kuhlmann präsentiert das Hasseler Königspaar 1994: Heinrich und Greta Dräger. Im Hintergrund: Der Musikverein Kirchehrenbach

                              1999 - Der Schützenhauptmann Heinrich Dräger jetzt mit Koppel und Säbel: „Alles hört auf mein Kommando!"

Die schönsten Stunden: Das Frühstück beim König.
Oben: 1981 hinter der „alten Schule“ bei Winfried Langels.
Unten: 1998 im Garten Wolf Schlie

Quelle: Dietrich Ohlmeyers "Unser Heimatsport, Hassel"

 

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